
Fasten hat in vielen Religionen Tradition und bedeutet mehr als nur den Verzicht auf Nahrung. In der Naturheilkunde ist es eine Zeit der Selbstfindung und Besinnung.
Der Vorfrühling eignet sich ideal, um den Körper von Toxinen und Altlasten zu befreien und das Gewicht zu reduzieren. In dieser Phase konzentriert sich der Organismus auf andere lebenswichtige Funktionen. Heute möchte ich Ihnen einige professionelle Ratschläge geben, wie Sie Ihre Vitalität wiederherstellen, die Frühjahrsmüdigkeit überwinden und ein positives Körpergefühl erreichen können. Dies alles, ohne Ihren Tagesablauf negativ zu beeinflussen oder Hungergefühle ertragen zu müssen.
Was ist Fasten?
Der Begriff Fasten beschreibt eine Praxis, bei der man für einen bestimmten Zeitraum auf Nahrung, bestimmte Getränke oder gar auf Gewohnheiten verzichtet. Die Zeit kann von wenigen Stunden bis zu mehreren Wochen oder Monaten reichen. Es gibt verschiedene Techniken um zu Fasten wie zum Beispiel, Intervallfasten, Saftkuren, Fastenwandern oder Teil- und Heilfasten. Fasten ist auch eine Art Neustart für den Körper, regt die eigenen Selbstheilungskräfte an. Auch im Kopf kann durch den Verzicht ein Umdenken stattfinden.
Medizinische Voraussetzung
Welche Fastentechnik genau zu dir passt, solltest du vorher mit deinem Arzt abklären, denn Menschen mit Vorbelastung, chronischen Erkrankungen, Personen über 79 Jahren, Kindern und Schwangere sollen und dürfen nicht unkontrolliert/ ohne ärztliche Begleitung auf Nahrung verzichten.
Geistige Voraussetzung
Fasten ist zu einem großen Teil Kopfsache. Deshalb ist es wichtig, die Entscheidung dafür bewusst und aus eigener Motivation zu treffen. Formulieren sie Ihre Ziele konkret. Zum Fasten benötigen sie Zeit, Ruhe und Entspannung, es hat wenig Sinn, wenn sie in dieser Zeit beruflich eingespannt sind oder sich Druck machen über das zu erreichende Ziel.
Wirkung des Fastens
Unser Körper kennt viele Wege, sich von Giftstoffen zu befreien, die wir täglich einatmen sowie über die Nahrung und die Haut aufnehmen. Vor allem die Leber hat die Aufgabe, Schadstoffe unschädlich zu machen und die Nieren und der Darm sorgen dafür, dass sie möglichst rasch wieder ausgeschieden werden. Wenn sich aber zu viele Schadstoffe im Organismus befinden, funktioniert die normale Entgiftung nicht mehr und der Körper reagiert mit Stress, chronischer Müdigkeit, Lustlosigkeit oder Krankheiten. Um den Körper dabei zu unterstützen ist es hilfreich mit Hilfe einer Fastenkur und Bewegung die „Schlackenstoffe“ zu mobilisieren und abzuführen.
Welches Fasten ist für mich die richtige Wahl?
Jede Fastenart verfolgt verschiedene Ziele. Sei es das Abnehmen, die Darmsanierung, das Vorbeugen von Krankheiten oder ablegen von Altlasten. Weitere Informationen findest du deshalb auch im Internet über verschiedene Fastenmodelle sowie tolle Buchtipps wie: „Das große Buch vom Fasten“ von Ruediger Dahlke, „Entgiften mit Heilkräutern“ von Margret Madejsky oder „Ganzheitlich entgiften und entschlacken“ von Bettina Lindner.
Meine Ernährung basiert überwiegend auf basischen Lebensmitteln, nicht nur zur Fastenzeit, sondern langfristig. Während der Frühlings-Fastenzeit wird auf Süßes, Salziges, Fettiges und Alkohol verzichtet, wobei auch ich versuche, schwere Arbeit, Stress und Ärger zu meiden. Durch das Wissen über Wildkräuter erhält mein Körper alle notwendigen Nährstoffe, entgiftet gleichzeitig von Toxinen im Gewebe und revitalisiert die Vitalität und Ausdauer.
Es ist ratsam, kurzfristig auf ungesunde Genussmittel zu verzichten und stattdessen langfristig vitamin-, ballaststoff- und eiweißreiche Nahrung zu bevorzugen. So wird ein kleines Stück Schokolade kein Problem darstellen.
Für diejenigen, die für eine bestimmte Zeit auf Lebensmittel verzichten möchten, habe ich einige Ratschläge zusammengestellt, um psychisch, physisch und emotional stark zu bleiben und Rückschläge zu vermeiden.
Unterstützende Maßnahmen des Fastens
- Frische Luft mit leichter Bewegung
- Meditation und Atempausen
- Fastentees
- Basenbäder und Leberwickel
- Kräuter mit reinigender Wirkung
- Frische Smoothies
- Moderate Bewegung
- Basische Ernährung
Frische Luft mit leichter Bewegung
Spazieren oder Wandern lenkt vom Fasten ab, klärt den Kopf und schärft die Sinne. Es beschleunigt den Fettstoffwechsel und unterstützt Entgiftungsprozesse. In der Natur tanken wir Energie und stärken Körper, Geist und Seele durch bewusste Bewegung und tiefes Atmen. Wir genießen die Ruhe und konzentrieren unseren Geist.
Meditation und Atempausen
Meditieren hilft dabei, Abstand zu deinen Gedanken zu gewinnen. Finde einen ruhigen, bequemen Ort und nimm eine angenehme Stellung ein, schließe deine Augen. Konzentriere dich auf deinem Atem: Wenn du magst, atme mit der Nase ein und dem Mund aus, nutze das Mantra „Lass los“, indem du in Gedanken bei jedem Einatmen „Lass“ und Ausatmen „los“ bist.
Fastentees
Während des Fastens muss man viel trinken, mindestens 2-3 Liter am Tag, am besten Wasser und Kräutertees. Diese können durch reinigende oder entgiftende Wirkung optimal unterstützen und sollten deshalb ungesüßt getrunken werden.
Morgen Tee:
Rosmarin, Weißdorn, Thymian, Schafgarbe, Rotbusch, Pfefferminze, Zitrone nach Belieben,
3-4 TL mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und in kleinen Schlucken trinken.
Abend Tee:
Kamille, Fenchel, Zitronenmelisse, Johanniskraut, Holunderblüten, Lindenblüten, Lavendel, 3-4 TL mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, Anwendung siehe oben.
Magen Tee:
Fenchel, Anis, Kümmel, Zubereitung und Anwendung siehe oben
Tee für Entschlackung und Stoffwechsel:
Birkenblätter, Brennnesselblätter, Löwenzahnblätter, Zinnkraut, Goldrute
Es gibt auch fertige Fasten- und Detox-Mischungen
Tee für Leber und Galle:
Mariendistel, Löwenzahn, Artischocke, auch hier gibt es fertige Mischungen zu erwerben
Tee für einen erholsamen Schlaf:
Hopfen, Lavendel, Kamille, Rose, Baldrian, Johanniskraut

Basenbäder und Leberwickel
- Basenbäder helfen der Haut und dem Körper, gespeicherte Säuren und Gifte loszuwerden. Regelmäßig angewendet können sie die Haut entgiften, Muskelverspannungen lösen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Ein Basen Bad enthält basische Salze, die den pH-Wert des Wassers erhöhen, was zur Entspannung und Verbesserung des Energieflusses beiträgt. Vor der Anwendung sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden, insbesondere bei Herz-, Nieren- oder Hauterkrankungen.
Basenbäder sind in Drogerien erhältlich. Bitte beachten Sie die Anwendungshinweise auf der Verpackung.
- Entdecken sie die kraftvolle Wirkung von Heilkräutern und Wärme auf der Haut. Der Leberwickel wirkt gezielt auf der Leberregion, was eine gezielte Förderung der Durchblutung und der Entgiftungsfunktion ermöglicht. Diese Methode ist sanft, natürlich und nutzt die heilenden Eigenschaften von gezielt eingesetzten Heilkräutern. Ein Leberwickel kann das parasympathische Nervensystem entspannen, welches für die körperliche Regenerationsprozesse mit verantwortlich ist. Die ätherischen Öle der geeigneten Kräuter zur Entgiftung fördern den Galle Fluss, erhöhe die Durchblutung und stärken die Leber, lindern Blähungen und regulieren die Magensäureproduktion, unterstützen die Verdauung und Entgiftung und sorgen zusätzlich für Entspannung und einen erholsamen Schlaf. Das Kräuterkissen zur Anwendung eines Leberwickels können sie bei mir käuflich erwerben, erläuternde Anwendungshinweise liegen dann dem Produkt bei. Persönliche Nachricht an mich.
Reinigende Kräuter für den Verzehr
Die Gundelrebe soll traditionell reinigen, den Harnsäurespiegel senken, die Milz stärken und den Stoffwechsel harmonisieren.
Die Wurzel der großen Klette dient als Blutreinigungsmittel, verringert Blähungen, fördert die Verdauung und beruhigt den Darm.
Löwenzahn unterstützt Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse.
Die Mariendistel kann Leberzellen erneuern und schützen.
Entgiftende Kräuter im Kräuterkissen
Fichtennadeln, Wacholderbeeren und Schafgarbe entspannen, lösen Krämpfe und fördern die Durchblutung. Johanniskraut hilft bei Leber- und Nierenleiden, Holunderblüten reinigen das Blut und wärmen, Salbei lindert Verdauungsbeschwerden. Lavendel, Hopfen, Baldrian, Kamille und Lindenblüten beruhigen und helfen gegen Stress, Unruhe und Schlafstörungen.

Frische Smoothies
Smoothies sind perfekt zur Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Fein zerkleinerte Zutaten aus biologischem Anbau bieten ein Geschmackserlebnis ohne Zusätze. Im Frühling versorgen Wildkräuter wie Löwenzahn und Giersch mit wichtigen Nährstoffen. Sprossen, Obst und Gemüse machen den Smoothie noch nahrhafter und helfen gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Smoothies sind während einer Fastenkur eine nährstoffreiche, mineralstoffreiche Zwischenmahlzeit.
Brennnesseln und Obst
1 reife Kaki, 1 Möhre, 2 Handvoll junge Brennnesselblätter, 150 ml Pfefferminztee, 2 TL Sahne (zur besseren Vitaminaufnahme) Obst, Gemüse und Kräuter gut waschen und verlesen, klein schneiden und im Mixer mit dem Tee gut mixen, anschließend die Sahne unterrühren und in vorbereitete Gläser füllen.
Giersch und Obst
½ Blutorange, 1 Kiwi, 2 Handvoll junge Giersch Blätter, 200 ml Trinkjoghurt, 1 pr. Salz, Obst, Kräuter waschen, putzen und klein schneiden, im Mixer mit dem Trinkjoghurt und Salz pürieren. In Gläser abfüllen und genießen.
Moderate Bewegung
Mehr Energie am Tag, besserer Schlaf und schneller zum Wunschgewicht: Um das zu erreichen, braucht es nicht mehr als 15 Minuten am Morgen. Das klingt einfach, bedeutet aber für viele früher aufstehen und den „Schweinehund“ zu überwinden, um sich zu bewegen.
Beginnen Sie mit etwas, das Ihnen Spaß macht. Probieren Sie Aktivitäten aus, die wetterunabhängig und drinnen möglich sind. Morgendliche Bewegung regt den Kreislauf an und hilft gegen depressive Verstimmungen.
Bevor wir damit anfangen möchten, sollten wir vorab ein paar Minuten am offenen Fenster frische Luft tanken und eventuell unsere Atemtechnik durchführen.
Mögliche Bewegungsbeispiele:
- Yoga
- Seilspringen
- Laufen auf der Stelle
- Trampolin hüpfen
- Tai-Chi
- Crosstrainer, Laufband oder Standfahrrad
Sie haben die Möglichkeit, ergänzende Bewegungseinheiten in Anspruch zu nehmen. Diese stehen Ihnen kostenfrei bei Ihrer Krankenkasse als Audiodatei, als Videoclip auf YouTube, in Ihrer Mediathek oder auch in Form von Buchmaterial zur Verfügung.
Basische Ernährung
Eine überwiegend basische Ernährung zielt auf einen neutralen pH-Wert im Urin und leicht basisches Blut und Gewebe ab. Unsere Ernährung beeinflusst dieses Säure-Basen-Gleichgewicht direkt. Zu viele säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Zucker können den Körper übersäuern und krankmachen. Gemüse, Kräuter und Obst hingegen helfen, die Säuren zu neutralisieren.
Basische Rezepte betonen einfache Zubereitung und nutzen den Eigengeschmack frischer Zutaten. Sie müssen nicht auf Fleisch verzichten, sondern gleichen Sie es einfach mit der doppelten Menge basischer Lebensmittel aus! Integrieren Sie basische Mahlzeiten in Ihren Alltag: Müsli mit Früchten zum Frühstück, Suppe zu Mittag, Smoothie zwischendurch und ein Abendessen mit Putengeschnetzeltem und Kartoffeln.
Fasten bedeutet nicht Verzicht, sondern ausgewogene Ernährung, moderate Bewegung, Naturgenuss und ausreichendes Trinken – das ist der Schlüssel zu einem gesunden Körper.

Ich wünsche euch eine abwechslungsreiche Fastenzeit voller Lebensfreude, mit frischen Kräutern und Unterstützung von Freunden und Familie. Habt Mut zu Neuem und keine Angst vor Rückschlägen – Ausdauer wird ebenfalls geschult.
Wenn ihr Hilfe oder Ratschläge braucht, kontaktiert mich gerne.
Bei gesundheitlichen Fragen bitte den Hausarzt aufsuchen.
Liebe Grüße
Eure Yvonne
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